Entstehung
Der Beginn der erzgebirgischen Volkskunst Tradition ist soweit belegt, dass ab ca. dem Anfang des 12. Jahrhundert in vielen Regionen des Erzgebirges der Erzbergbau Einzug hielt. Dabei wurde vorrangig das im erzgebirgischen Miriquidi Wald vorhandene Holz im Bergbau als Grubenholz einzusetzen. Zudem diente der Rohstoff Holz als Baustoff und zur Produktion von alttäglichen Gebrauchsgegen- ständen wie Möbeln, Geschirr und Werkzeug. Auch als Wärmequelle im Winter war es hoch geschätzt.
Im 15. und 16. Jahrhundert wurden von ansässigen Handwerkern, Arbeitsgeräte und Gefäße aus Holz hergestellt. Im Jahre 1578 wird zudem ein Holzwarenhändler in Grünhainichen erwähnt.
Mit dem Niedergang des Bergbaus, war es für die Erzgebirger wichtig, Ersatz- und Lebenseinkünfte neu zu finden. Landwirtschaftliche Arbeiten waren nur begrenzt möglich, aufgrund der vorhanden Gebirgslandschaft. Der Rohstoff Holz legte es nah, dessen Verarbeitung zu forcieren. Daraus entstanden nun die Gewerke der Holzverarbeitung, der noch heute existierenden Drechselei und auch Schnitzerei.
Begriff
„Erzgebirgische Volkskunst“ ist heutzutage nicht nur ein Oberbegriff für Produkte, die dem „Erzgebirgsstil“ zuzuordnen sind und im Erzgebirge hergestellt wurden, sondern auch eine eingetragene Wortmarke des “Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller.”
Diese gilt für folgende Produkte: Nussknacker aus Holz; Musikinstrumente, nämlich als kunstgewerbliche Drechsler-, Schnitzer- und Tischlerwaren gefertigte Spieldosen mit dekorativer Ausstattung und Klimperkästen mit eingebautem Musikwerk; Waren aus Holz, nämlich Raum- und Tafelschmuck aus Holz; Kästchen und Kommoden aus Holz; Wandschmuck und Dioramen aus Holz und in Kombination mit Glas, Metallen und textilen Werkstoffen; erzgebirgische Pyramiden; Dekorationsfiguren, nämlich Räucherfiguren, figürliche Nußknacker, figürliche Miniaturen, Weihnachtskrippen; Räucherdosen; Räucherhäuschen; Osterschmuck aus Holz, nämlich Osterfiguren, Ostereier und Osterglocken aus Holz; Tischschmuck; Geburtstagszahlen; Geburtstagsfiguren; Plastiken aus Holz; Leuchterspinnen aus Holz und in Kombination mit Glas und Metallen; Schwibbogen aus Holz und Metallen; gedrehte Holzteile für kunstgewerbliche Arbeiten; Spielzeug aus Holz, Stroh oder textilen Werkstoffen, auch in Kombination; Christbaumschmuck aus Holz, Stroh oder Metallen, auch in Kombination; erzgebirgischer Weihnachtsschmuck; Glocken und Geläute für Christbäume.