Engel & Bergmann
Die wohl zu den ursprünglichsten und traditionellsten zuzuordnenden Figuren der Erzgebirgischen Volkskunst sind Engel und Bergmann. Beide haben ihren eigenen Platz im erzgebirgischen Brauchtum, aber als Paar umso mehr. Im 16. Jahrhunderts wurde im Erzgebirge nach Metallerzen geschürft, Silber- und Zinnerz. Diese wurde hauptsächlich im Untertagebergbau abgebaut. Durch den Lichtmangel untertage und auch durch die Arbeitszeit bedingt, war Licht ein seltenes Gut, welches im Leben der Bergbaufamilien eine besondere Rolle einnahm. Licht bringt Hoffnung, Wärme und Geborgenheit, im Falle der Bergleute auch Sicherheit. Im christlichen Glauben verankert, wahr Licht einfach etwas göttliches und daraus entstanden die Lichterengel und Lichterbergleute. Als normaler Kerzenhalter im Haushalt und vor allem als die Symbolisierung von Schutz und Glück, erfüllten die Lichterfiguren Ihre besondere Aufgabe. Der Engel stand für den himmlischen Schutz von Gott und der Bergmann als der schwer arbeitende Mann, der für das Wohl seiner Familie sorgte. Das Engels- und Bergmannspaar fand dann später aufgrund der Symbolik auch Einzug in Kirchen. Auch wurden es als figürliche Darstellung auf Pyramiden, Adventsleuchtern und Schwibbögen verwendet.